Fliegenfischen am kleinen Bach

Fliegenfischen am kleinen Bach – Worauf muss ich achten?

Hallo! Du interessierst dich also für das Fliegenfischen in einem kleinen Bach? Das ist eine großartige Wahl, denn das Fliegenfischen ist eine faszinierende und entspannende Methode, um Forellen in kleinen Bächen zu angeln.

Kleine Bäche sind aber nicht einfach zu befischen, da der Platz begrenzt ist und die Fische oft scheu sind.

Kleine Bäche und Fliegenfischen – Tipps und Tricks

Hier sind einige Schritte, um dir den Einstieg zu erleichtern.

1. Ausrüstung und Vorbereitung

Bevor du den Bach betrittst, ist es wichtig, die richtige Ausrüstung zu haben. Kleine Bäche bieten wenig Platz zum Werfen, haben oft überhängende Bäume oder Ufer mit hohem Grasbewuchs. Du solltest daher eine kurze Fliegenrute einsetzen mit vielleicht nur 7ft, um nicht ständig überall hängen zu bleiben oder gegen die Äste zu schlagen mit der Rute. Für die meist kurzen Würfe an kleinen Bächen und dem wenigen Platz ist es gut, eine Fliegenschnur mit einer kurzen Keule in Verbindung mit einem kürzeren Vorfach zu verwenden. Diese lädt Deine Rute früher auf und ist mit dem kurzen Vorfach gut in der Lage auch eine beschwerte Fliege gut zu transportieren. Lange, dünne Vorfächer haben nicht die Kraftübertragung hierfür und sind ungeeignet. Eine Polbrille (Sonnenbrille mit Gläsern, die Reflexionen der Wasseroberfläche herausfiltert) hilft Dir ins Wasser sehen zu können. So kannst Du Fische leichter sehen, aber auch Strukturen unter Wasser, die als Unterstand für Forellen dienen könnten. Stelle sicher, dass deine Ausrüstung leicht und gut ausbalanciert ist, um den kleinen Bach optimal zu befischen.

Ausrüstung und Vorbereitung Fliegenfischen

2. Auswahl der Fliege

Die Wahl der Fliege ist entscheidend. In kleinen Bächen bevorzugen Forellen normalerweise natürliche, kleinere Insektenimitationen. Wähle Fliegen, die den Insekten in deiner Region ähneln, wie zum Beispiel Eintagsfliegen als Nymphe oder Trockenfliege. Im Sommer sind Imitationen von Grashüpfern spannend zum Fischen, da die Forellen sie wild an der Oberfläche attackieren. Kleine Streamer wie Wooly Bugger sind ebenfalls eine gute Wahl um die Strecke abzusuchen, wenn man keine Fische ausmachen und gezielt anwerfen kann.

Da in kleinen Bächen je nach Region nicht so viel Nahrung vorhanden ist wie in größeren Gewässern, sind die Forellen eher nicht wählerisch. Ihr könnt mit vielen Mustern erfolgreich sein.

Auswahl der Fliege

Mein Tipp ist, an kleinen Bächen nicht zu schwere Nymphen und Streamer zu verwenden, da Ihr in den meist flachen Gewässern sonst ständig am Grund hängen bleibt.

3. Wurftechniken

Beim Fliegenfischen geht es um die richtige Wurftechnik. Übe verschiedene Würfe wie den Überkopfwurf, den Rollwurf und den Seitenarmwurf. Achte darauf, die Bewegungen sanft und fließend auszuführen, um die Fliege präzise an den gewünschten Ort zu bringen.

An kleinen Bächen muss man ständig improvisieren. Nur selten kann man über Kopf sauber werfen und einen Fisch gezielt anwerfen. Immer ist etwas im Weg, ein Ast hängt über dem Wasser oder die Strömung ist so wechselnd, dass eine einfache Präsentation der Fliege schwer fällt.

Wurftechniken Fliegenfischen

Konzentriert Euch daher auf den Nahbereich und macht möglichst kurze Würfe. Nur so bleibt die Fliege nicht ständig irgendwo hängen und muss gelöst oder eine neue angeknotet werden.

4. Gewässerkunde

Lerne den Bach und seine Struktur kennen. Suche nach tiefen Stellen, Felsen, Strömungen und anderen Orten, an denen Forellen sich verstecken könnten. Halte Ausschau nach flachen Stellen, wo sie nach Nahrung suchen. Wenn Du einen aktiven Fisch ausgemacht hast, nimm Dir Zeit, diesen zu überlisten. Auch wenn Du den Fisch kurz aufschrecken solltest, ist er meist nach kurzer Zeit wieder am Standplatz und Du hast einen zweiten Versuch ihn zu fangen.

Gewässerkunde Fliegenfischen und Angeln

5. Tarnung und Geduld

Sei geduldig und vorsichtig, um nicht von den Forellen bemerkt zu werden. Trage unauffällige Kleidung und bewege dich langsam und ruhig. Bleibe geduldig, denn das Fliegenfischen erfordert Zeit und Übung.
Einfach mal hinsetzen und beobachten, anstatt Wurf auf Wurf zu machen. Mit Geduld und Ruhe in Verbindung mit wenigen Würfen fängst Du so mehr Fische und bleibst entspannt.

Tarnung und Geduld Fliegenfischen

6. Präsentation der Fliege

Präsentiere die Fliege natürlich, indem du sie sanft auf die Wasseroberfläche legst oder leicht untertauchen lässt, abhängig von der Art der Fliege. Beobachte aufmerksam, ob Forellen auf deine Fliege reagieren.

Gehe nur ins Wasser wenn nötig, denn dies bemerken die Fische sehr schnell. Überlege Dir, ob Du einen Fisch stromauf oder stromab anwerfen solltest. Stromauf ist oft von Vorteil, da Du Dich dem Fisch von hinten nähern kannst, da diese mit dem Kopf voran in der Strömung stehen. So sehen sie Dich nicht so schnell.

Läufst Du im Wasser stromab, wirbelst Du Sediment auf, das den Fischen entgegentreibt. Dies mögen sie oft nicht und nehmen dann die angebotene Fliege nicht.

Präsentation der Fliege

7. Anhieb und Drill

An kleinen Bächen ist wenig Platz, daher findet der Drill meist auf kleinem Raum statt. Setze den Anhieb nicht zu stark, damit auf der kurzen Distanz dabei nicht das Vorfach reißt. Stelle vor dem Fischen Deine Rollenbremse gut ein, also abgestimmt auf die Tragkraft des Vorfachs. Hakst Du einen großen Fisch, wird dieser oftmals versuchen, stromab zu flüchten. Bleib ruhig und genieße den Moment.

Anhieb und Drill

8. Catch & Release

Denke daran, die meisten Forellen in kleinen Bächen zurückzusetzen, um die Population zu erhalten. Gehe mit dem Fisch vorsichtig um, und löse den Haken schonend, bevor Du ihn sanft wieder ins Wasser entlässt.

Catch & Release

Mit diesen Tipps bist du gut gerüstet für dein Abenteuer im kleinen Bach beim Fliegenfischen.
Viel Erfolg und tight lines!

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